Sollen wir uns den Intimbereich und die Beine rasieren?

Sollen wir uns den Intimbereich und die Beine rasieren?

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Beine rasieren oder den Wildwuchs pflegen?

Blättert man so durch die einschlägigen Frauenzeitschriften oder surft man auf den entsprechenden Seiten, gewinnt man den Eindruck, dass man sich als Frau zu einer gewissen Sorte unappettitlicher Schlampen zählen muss, sofern man nicht vom Hals ab abwärts aller Sekundärbehaarung befreit ist.
Ich kann mich erinnern, dass dies in meinen Kinder- und Jugendjahren durchaus unüblich gewesen ist. Man entledigte sich höchstens einmal den Achselhaaren, die Beine oder gar den Intimbereich rasierte man nicht.
Ist das Entfernen der Sekundärbehaarung eigentlich eine reine Modeerscheinung oder hat dies gerade bei uns Frauen sogar eine gewisse kulturelle Tradition?

Körperhaarentfernung in der Geschichte

In der Antike gehörte eine Entfernung der Körperhaare bei Männern und Frauen gleichermaßen zur regelmäßigen Hygiene. In südlichen, heißen und wasserarmen Ländern war eine Rasur durchaus eine adäquate Maßnahme, um bestimmte Standards der Hygiene zu gewährleisten.
Daraus hat sich wohl auch das auch heute noch im Islam herrschende Gebot der Körperhaarentfernung erhalten.

Mittelalter und frühe Neuzeit

Aus dieser Zeit ist wenig hinsichtlich der Körperhaarentfernung überliefert. Ich denke, dass der größte Teil der Bevölkerung keine Zeit dafür gehabt haben wird, außerdem lief man sowieso in langen Kleidern herum und verhielt sich eher körperfeindlich.

Das 20. Jahrhundert

In den wilden Zwanzigern war eine Körperhaarentfernung zumindest unter der städtischen Bevölkerung üblich. Besonders als die Röcke immer kürzer wurden, begannen die Frauen mit dem Beine rasieren. Während des Nationalsozialismus wurde eher das Ideal des naturbelassenen Wildwuchs‘ bevorzugt, was nach dem Krieg die alliierten Soldaten an dem vielgepriesenen „Frolleinwunder“ verzweifeln ließ.
Auch während der Hippiebewegung („die verseuchte 68er Generation“) liebte man es natürlich und üppig behaart.
Erst in den 80er oder 90er Jahren entwickelte sich so langsam der Trend zur Körperhaarentfernung, die in den letzen Jahren äußerst massiv propagiert wird.

Beine rasieren, epilieren oder wachsen?

Intimrasur ist ein sehr komplexes Thema, dass ich auf diesem Blog einmal in einem gesonderten Artikel behandeln werde.
Im Folgenden geht es am Beispiel „Beine“ um die Methoden der Haarentfernung im Allgemeinen, was man mehr oder weniger auf alle Körperregionen anwenden kann.
Will man seine also im Laufe der Zeit wieder ungeliebte Körperhaarung loswerden, stehen einem mehrere Methoden zur Verfügung:

Rasieren

Egal, ob man sich elektrisch oder nass rasiert: dies dürfte wohl die bekannteste Methode sein, sich der Sekundärbehaarung zu entledigen.
Vorteil: Es ist preiswert.
Nachteil: Man muss sich täglich zum Beispiel die Beine rasieren, wenn man die Haut komplett glatt haben möchte.

Enthaarungscreme

Eincremen, abwarten, abschaben – so einfach funktionieren Enthaarungscremes, die mittlerweile auch gar nicht mehr so schlecht riechen, wie früher.
Vorteil: Man umgeht Schnittverletzungen
Nachteil: Die Stoppeln wachsen genauso schnell nach, wie beim Rasieren. Die Inhaltsstoffe können reizen oder sogar allergische Reaktionen auslösen.

Epilieren

Hierzu braucht man ein gutes Epiliergerät, vor dessen Anschaffung man unbedingt einen Testbericht zu Rate ziehen sollte. Denn nicht jeder Epilierer ist für jede Frau gleich gut geeignet.
Vorteil: Die Haut bleibt fast 4 Wochen lang glatt
Nachteil: Es tut – je nachdem wo man epiliert – weh. Allerdings nimmt der Schmerz nach mehreren Anwendungen ab.

Epilieren mit Wachs oder Halawa (Sugaring)

Man kann Warmwachs, Kaltwachsstreifen oder wie beim Sugaring spezielle Pasten auf die Haut auftragen und damit die Haare ausrupfen. Ansonsten sind diese Methoden in ihrer Wirkung mit der Verwendung eines Epiliergeräts vergleichbar.

Dauerhafte Epilation

Hier gibt es verschiedene Techniken (Laser, Elektroepilation usw.), bei denen die Haarbälger dauerhaft zerstört werden.
Vorteil: Die Haarentfernung ist dauerhaft
Nachteil: Es sind mehrmalige Sitzungen nötig, bis alle Haare entfernt sind. Der Preis ist ziemlich hoch.

Sollen wir uns nun die Beine und den ganzen Rest rasieren?

Um die eingangs gestellte Frage zu beantworten: Ich denke, es ist eine persönliche Entscheidung, ob und wo wir uns rasieren oder mit anderen Methoden der Körperbehaarung entledigen.
Es mag auch eine Rolle spielen, wie stark unser Haarwuchs ausgeprägt ist und was unser Partner davon hält.

Ich persönlich arbeite mit einem Nassrasierer und entferne mir die Achselhaare; Bikinizone und Beine rasieren verschiebe ich auf die Sommermonate.

Foto: Beine rasieren oder den Wildwuchs pflegen? ©frau-sabienes.de
Text: Sollen wir uns den Intimbereich und die Beine rasieren? ©frau-sabienes.de

14 thoughts on “Sollen wir uns den Intimbereich und die Beine rasieren?

  1. Hey Sabienes,

    Deine Frage ist gut. Ich habe eine ganze Zeit alles nassrasisert, was allerdings in der Intimzone immer zu unschönen Pusteln geführt hat und ich lange warten musste, bis ich wieder ran konnte. Bei den Beinen habe ich alles von dir oben beschriebene ausprobiert. Hängengeblieben ist das Wachsen im Studio (auch für die Intimzone). Da hab ich recht lange meine Ruhe und muss da nur regelmäßig hingehen. Im Sommer mehr als im Winter. Die Achseln werden einfach beim jeden Duschgang rasiert. Da bin ich nicht so empfindlich.

    Für mich hat das auch mehr mit Hygiene zu tun, gerade im Intimbereich. Ich müsste das nicht machen, finde es aber angenehmer. Meinem Mann ist das herzlich egal, wie ich das mache und ob ich das überhaupt mache.

    Lg Mel

  2. Damit habe ich (Gottseidank oder leider???) üüüüberhaupt keine Probleme (mehr)!
    Egal wo, bin völlig unbehaart seit den letzten Jahren, was u.a. wohl auch an meinem Alter = 74 J. und den (fehlenden?) Hormonen liegt….
    Da bin ich froh, wenigstens noch ein paar wenige graue bzw. weiße auf dem Kopf zu haben…
    LG Ingrid

  3. @Mel: Wachsen habe ich mir auch schon mal überlegt. Aber Intimzone? Stelle ich mir schmerzlich vor!
    LG
    Sabienes

  4. @Ingrid: *Lach*! Das ist normal, dass im Alter die Sekundärbehaarung abnimmt. Darf ich mal fragen, ob sie früher entfernt hast?
    LG
    Sabienes

  5. Das geht. Beim ersten Mal ist das schon schmerzhaft, aber das vergeht wenn man regelmäßig hingeht. Du könntest ja auch nur die Bikini-Zone wachsen. Für mich war das einfach eine gute Alternative, da Nassrasieren einfach nicht mehr ging. Von dem sich schneiden mal abgesehen. Epilieren würde ich da nicht machen. Das muss jetzt weh tun. Ich habe das mal in den Achseln versucht. Eine Halbe hab ich geschafft, dann bin ich in Tränen ausgebrochen und habe es gelassen. Das schöne am Wachsen ist, dass es ziemlich schnell geht. Nur ist es auch nicht ganz günstig. Ich gönne mir so etwas dann immer mal.

    Lg Mel

  6. @Mel: Vielleicht probiere ich es mal aus und berichte ich an dieser Stelle!
    Machst du das selbst oder lässt du machen?
    LG Sabienes

  7. Ich lass das machen, bei Wax in the City. Alleine könnte ich das nicht, zumindest nicht im Intimbereich. Ich finde die ganz gut.

    Lg Mel

  8. Ich bin auch eine, die rasiert. Ich mag es vom Empfinden her persönlich lieber im Intimbereich, unter den Achseln und an den Beinen unbehaart zu sein.

    Rasiert wird nass, alle vier Tage unter der Dusche. Reicht vollkommen aus.

    Liebe Grüsse,
    die Rabenschwinge

  9. @rabenschwinge: Unter den Armen und an den Beinen mache ich das auch. Aber im Intimbereich mag ich das nicht so gerne und wenn, dann nur im Sommer. Ich mag keine Stoppeln.
    LG Sabienes

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