Schwanger mit 50Plus – Ist ein später Kindersegen überhaupt vernünftig?

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  • Beitrag zuletzt geändert am:13. März 2020
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Schwanger mit 50Plus - Ist so ein später Kindersegen überhaupt vernünftig?
Später Kindersegen dank moderner Medizintechnik: Schwanger mit 50Plus

 

Diese Meldung sorgt im Momant für Schlagzeilen: Die 65zigjährige Lehrerin Annegret Raunigk aus Berlin ist Mutter von dreizehn Kindern (sowie Großmutter von sieben Enkeln). Nun erwartet sie neun Jahre nach ihrer letzten Entbindung Vierlinge. (siehe auch den Bericht auf Spiegel Online).
In diesem Artikel werde ich meine persönliche Meinung zu einem Kindersegen mit 50Plus zum Ausdruck bringen, würde mich aber auch über eine rege Diskussion sehr freuen.

Später Kindersegen dank der medizinischen Technik

Inzwischen ist es keine Seltenheit mehr, dass Frauen über 40 Kinder bekommen. Wenn sich aber ein Kinderwunsch mit über 50 einstellt, dann muss die medizinische Technik nachhelfen. Da eine Frau jenseits der Wechseljahre keine Eizellen mehr produzieren kann, werden Eizellen von einer Spenderin entnommen und in der Petrischale künstlich befruchtet. Parallel dazu muss die künftige Mama mittels einer Hormontherapie vorbereitet werden, bis man ihr die vorbereiteten Zellen implantieren kann. Wie immer bei künstlichen Befruchtungen kommt es hier häufig zu Mehrlingsschwangerschaften, die an sich bereits ein Risiko darstellen. Dazu kommt dann noch das Risiko einer späten Schwangerschaft.
Die Implantierung fremder Eizellen ist in Deutschland nicht erlaubt, aber in anderen Ländern, Spanien, Türkei, Ukraine oder USA möglich. Meistens sind mehrere Behandlungen nötig, die aus eigener Tasche bezahlt werden müssen.

Berühmte Mütter über 50 sind zum Beispiel Gianna Nannini (mit 52), die Mutter von Sarah Connor, Soraya Lewe-Tacke (mit 50) oder die Fotografin Annie Leibovitz (mit 52). Frau Raunigk befindet sich also in bester (prominenter) Gesellschaft.
Aber muss das sein?

Schwanger mit 50Plus – Meine Meinung

Meine Meinung zu späten Schwangerschaften, wenn die Frauen über 50 Jahre alt sind am Beispiel von Annegret Raunigk, die mit 65 Jahren Vierlinge bekommen hat
Die Risiken und Gefahren einer späten Schwangerschaft

Eine Schwangerschaft, bei der die Mutter über 45 Jahre alt ist, gilt als Risikoschwangerschaft. Denn die Gefahr, dass es zu Komplikationen kommen kann, steigt mit zunehmenden Alter der Frau. Dennoch halte ich die Möglichkeiten der Beratung und Vorsorge für so weit gediehen, dass man Mütter mit 40Plus samt ihren Kindern optimal betreuen kann. Aber irgendwann setzt die Natur einen Riegel davor und sagt „Menopause! Mach was anderes, aber Kinder bekommst du keine mehr!“ und ich meine, dass man dies zum Wohle der eigenen Gesundheit und die der Kinder und ihrer Entwicklung akzeptieren sollte.

Auch wenn sich Frau Raunigk bester Gesundheit erfreut, so wird sie doch, wenn ihre Kinder (sofern alle vier Babies gesund zur Welt kommen) volljährig sind, über 80 Jahre alt sein. Und dies ist selbst bei den allerbesten Voraussetzungen ziemlich heftig. Also wird ein Teil der Verantwortung von ihren bereits erwachsenen Kinder übernommen werden müssen. Ich finde es nicht so gut, wenn man seine eigenen Lebenskonzepte derart auf die Kinder abwälzt.
Letztendlich dürften sich in der Berliner Charité ein paar Gynäkologen freuen, einen solchen spektakulären Fall betreuen zu dürfen. Sowas kann sich ja bei den Medizinern positiv auf den Lebenslauf auswirken.

Letztendlich bin ich der Überzeugung, dass nur, weil etwas technisch oder medizinisch möglich ist, nicht unbedingt in die Praxis umgesetzt werden muss.

Jetzt seid ihr dran: Was ist eure Meinung zu einem solchen späten Kindersegen?

Nachtrag vom 20. September 2018

Ich hatte die Frau Raunigk samt ihrer Kinderschar aus den Augen verloren. Tatsächlich hat alle sie ihre vier Kinder zu früh, aber gesund zur Welt bringen können.
Dieser Umstand ist ja schon mal mehr, als ein Sechser im Lotto!

Inzwischen wurde sie von Birgit Schrowange und einem Filmteam von RTL besucht und hier ist der Bericht samt Video dazu.

Frau Raunigk macht mit ihrer Rasselbande einen ordnungsgemäß genervten Eindruck. Und ich denke, dass das jeder Mutter so gehen wird, wenn sie Vierlinge groß zieht. Allerdings hat die 17-fache Mutter anscheinend wenig Unterstützung. Zum einen fehlen naturgemäß Großeltern, aber auch Lebenspartner (Vater). Zu ihren anderen Kindern hat sie kaum Kontakt, außer die dreizehnjährige Leila, die noch bei ihr lebt.
Es gäbe zwar einen Babysitter, der aber auch nicht immer Zeit hat. Und so fallen wichtige Arztbesuche und soziale Kontakte einfach ins Wasser. Die Mutter sagt zwar, dass es den Kindern an nichts fehle. Sie wachsen in einer ordentlichen Umgebung auf, sind sauber angezogen und werden gut ernährt. Aber zwischen den Zeilen hatte ich doch das Gefühl, hier ein unterschwelliges Elend zu verfolgen.

Frau Raunigk möchte nun mit ihren fünf Kindern von Höxter zurück nach Berlin ziehen. Sie hat ihr Haus bereits verkauft und noch keine Bleibe in der teuren Hauptstadt. Irgendwie ist das alles so absurd und unüberlegt.

In der Schlussszene sagt Birgit Schrowange (die selber mit 50Plus Mutter wurde), dass sie die Familie ein wenig ratlos verlässt.

Ich kann ihr nur nachfühlen.


Hinweis: Dieser Artikel erschien ursprünglich auf meinem Blog Frau Sabienes.
Text: Schwanger mit 50Plus – Ist ein später Kindersegen überhaupt vernünftig? ©sabienes-welt.de
Alle Fotos: Schwanger mit 50Plus – Ist ein später Kindersegen überhaupt vernünftig? ©sabienes-welt.de

Zusammenfassung
Schwanger mit 50Plus - Ist ein später Kindersegen überhaupt vernünftig?
Titel
Schwanger mit 50Plus - Ist ein später Kindersegen überhaupt vernünftig?
Beschreibung
Später Kindersegen und nun schwanger mit 50Plus, Annegret Raunigk, eine Mutter von 13 Kindern erwartet mit 65 Jahren Vierlinge
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