Magic Cleaning und die KonMari-Methode von Marie Kondo

Magic Cleaning und die KonMari-Methode von Marie Kondo

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Magic Cleaning von Marie Kondo Rezension
Magic Cleaning oder: Aufräumen nach der KonMari-Methode

Als ich das erste mal mit Magic Cleaning von Marie Kondo in Berührung gekommen bin, dachte ich, dass ich selten etwas so Dämliches gehört habe.
Dabei muss ich zugeben, dass mir ihr Credo, Kleidungsstücke, Bücher oder Gegenstände nach ihrem glücksbringenden Potential zu beurteilen, gar nicht so exotisch erschien. Aber die Prämisse, T-Shirts, Pullover und Hosen gefaltet in den Schrank zu stellen, statt zu legen, fand ich als komplett daneben.

Aber nun habe ich ihr Buch „Magic Cleaning“ gelesen.

Und nun habe ich meine Anziehsachen um etwa ein Drittel reduziert.

Wer ist Marie Kondo?

Die Japanerin Marie Kondo ist ungefähr 15 oder 20 oder 30 Jahre alt – so genau kann man das als Westler nicht beurteilen. Die zierliche, gepflegte Frau arbeitet als Ordnungsberaterin und Buchautorin, nachdem sie bereits in ihrer Kindheit ihre Familie mit ihrem Ordnungswahn tyrannisiert hat. (Magic Cleaning ist voller Erzählungen aus dieser Zeit, an Hand derer man ihr mit Leichtigkeit eine gewisse Persönlichkeitsstörung diagnostizieren könnte.)
Frau Kondo gibt weltweit Vorträge über die von ihr entwickelte KonMari-Methode. Im Englischen wurde ihr Nachname sogar zu einem Verb umgewandelt: kondo = aufräumen.

Alle, die bislang um Marie Kondo herumgekommen sind, werden nun endlich über die gleichnamige Serie auf Netflix mit ihr und ihrer Methode in Berührung gekommen sein.

Magic Cleaning

Der Kernpunkt bei dieser Methode besteht darin, nach Kategorien und nicht nach Zimmern aufzuräumen. Denn häufig bewahren wir unsere Kleidung, unsere Bücher und sonstigen Kram an verschiedenen Stellen in der Wohnung auf. Zum Beispiel kann man meine Kleidung im Schlafzimmer und in einem Schrank im Keller finden. Bücher hingegen liegen an mehreren Stellen in unserem Haus auf.
Man beginnt mit der Kategorie Kleidung und macht dann weiter bei den Büchern, später kommen die gemeinschaftlich genutzen Dinge (zum Beispiel Geschirr), Papierkram und Erinnerungsstücke dran. Das dauert ein paar Tage oder Wochen oder Monate. Aber das Ergebnis lohnt wahrscheinlich die Mühe – ich weiß es nicht. Ich bin mit den Klamotten noch nicht ganz fertig.

Im Idealfall schleppt man also alle Gegenstände einer Kategorie an einen Platz und freut sich (oder staunt) erst einmal, dass man so viel Zeugs besitzt. Dann beginnt man, Stück für Stück in die Hand zu nehmen und sich zu fragen, ob sie einen noch Glück bereiten, um sie dann gegebenenfalls wegzuschmeißen oder sauber gefaltet in den Schrank zu STELLEN.
Dafür gibt es eine bestimmte Falttechnik, die tatsächlich ganz gut funktioniert. Aber man muss es wirklich richtig machen. Schaut mal hier:

Der Vorteil bei dieser Technik ist der, dass gerade die empfindlichen Oberteile keine Druckfalten vom Stapeln bekommen und sie ohne jegliche Hierarchie gleichberechtigt im Schrank stehen. Ordnet man sie dann noch nach Farben, ist es sehr leicht, sich jeden Morgen etwas Schönes zum Anziehen rauszusuchen.
Und nach der vorherigen Wegschmeißorgie hat man wahrscheinlich nur noch das allerschönste Outfit im Schrank hängen!

Frau Sabienes und die KonMari-Methode

Seit ein paar Wochen räume ich nun meinen Kleiderschrank und Kommode aus und auf und habe bereits etliche nicht-glücklich-machende Kleidungsstücke entsorgt.
Die Falterei nach KonMari gestaltet sich bei mir noch etwas mühsam, aber das Ergebnis sieht nun so aus:

Zugegeben: An meiner Falttechnik muss ich noch arbeiten, besonders T-Shirts aus zippeligen Stoffen bereiten mir Probleme. Dennoch meine ich, dass sich das Ergebnis sehen lassen kann! Das beste ist, dass die frisch gewaschenen Oberteile nicht nach oben auf den Stapel wandern, der dann von oben wieder abgetragen wird.
Ich habe den kompletten Überblick über meine komplette Bekleidung und kann nach Herzenslust kombinieren.

Was ich gelernt habe:

Das Programm „Magic Cleaning“ hat mit Sicherheit auch seine Nachteile und gerade in ihrem zweiten Band scheint laut den Amazon-Bewertungen die Autorin ziemlich viel Schmarrn von sich zu geben. Aber das System entwickelt sich einmal begonnen in einem selbst weiter. Man lernt dazu und findet heraus, welche Herangehensweise am Besten zu einem passt.

Außerdem habe ich mich ein wenig besser kennengelernt. Ich habe erkannt, was meine Schwächen beim Sortieren und Wegschmeißen sind, aber auch beim Shoppen. Gerade Frustkäufe, „Ich-habe-nichts-zum-Anziehen“-Käufe oder das billige Teil vom vermeindlichen Sonderangebotsständer sind nicht werthaltig. Denn besonders diese Käufe wanderten ohne Umwege in den Müllsack.
Man steht sich gerne selbst im Weg und will sich von Dingen, die einem kein gutes Gefühl bescheren, aus den verschiedensten Gründen nicht trennen. Aber in Wirklichkeit verstopft einem ungeliebter Besitz die Wohnung und kostet Energie, weil man sie immer wieder anschaut und überlegt, ob man ihnen nicht doch eine Chance geben sollte.
Deswegen betrachte ich den Grundgedanken von Magic Cleaning, sich mit wenigen, dafür schönen Dingen zu umgeben, als einen Weg zu mehr Achtsamkeit und Leichtigkeit.

Habt ihr schon mal nach der KonMari-Methode gehört oder sogar nach ihren Empfehlungen ausgemistet? Oder verwendet ihr vielleicht ein anderes Erfolgsrezpt?
Verratet es mir!

Bibliografisches:

Magic Cleaning von Marie Kondo
Bibliografisches zu dem Buch „Magic Cleaning“
  • Titel: Magic Cleaning: Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändert
  • Autor: Marie Kondo, Monika Lubitz (Übersetzung)
  • Taschenbuch: 224 Seiten
  • Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag; Auflage: Deutsche Erstausgabe (1. März 2013)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3499624818
  • Preis Stand März 2019: 10,00 € (Taschenbuch), 9,99 € (Kindle), 13,19 € (Audio-CD, gesprochen von Nina West)
  • Bestelllink Amazon

(Alle Angaben ohne Gewähr)

magic cleaning konmari methode marie kondo

Alle Fotos: Magic Cleaning und die KonMari-Methode von Marie Kondo ©frau-sabienes.de
Text: Magic Cleaning und die KonMari-Methode von Marie Kondo ©frau-sabienes.de

8 thoughts on “Magic Cleaning und die KonMari-Methode von Marie Kondo

  1. Hallo,

    ah das ist es was du letztens meintest. Sehr interessant und muss ich mir näher ansehen. Ich frage mich jedoch, wie falte ich diese dünnen Blusen mit Chiffon Stoff und stelle die auf?!
    Auf jeden fall wird es auch bei mir Zeit zum Ausmisten 😉
    Liebe Grüße
    Tanja

  2. @Tanja: Marie Kondo hängt ja alles auf, außer Kleider, Jacken und Mäntel, damit möglichst alles an einem Platz ist (und man sieht, wie viel Zeug man hat). Aber ich finde, dass Blusen besser aufgeräumt sind, wenn sie hängen. Gerade diese fluffigen Chiffonblusen. Aber ich denke, man kann sie schon so falten, dass sie stehen. Aber vielleicht ein bisschen kompakter, also nicht 3 mal, sondern 4 oder 5 mal.
    Das ganze Ausmisten hatte für mich etwas sehr befreiendes – dabei bin ich noch gar nicht fertig. Die Jacken und Mäntel fehlen nämlich noch…..
    LG Sabienes

  3. Mit welcher Hingabe die Dame die Kleidungstücke faltet, ist alleine schon sehenswert. Wenn ich allerdings ihre Faltmethode anwenden würde, bräuchte ich eine extra Wohnung mit Kleiderschränken, um alles unterzukriegen. Und ich gehöre schon zu denen, die regelmäßig ausmisten. Dummerweise ziehe ich auch noch alles an im Laufe des Jahres. Das hatte ich mal getestet. Von daher würde mir diese Methode schon sehr schwer fallen. Dinge, in denen ich mich nicht mehr wohlfühle, kommen ziemlich schnell bei mir weg.
    Immerhin habe ich sowohl Sommer als auch Winterkleidung in einem Schrank untergebracht. Aber trotzdem immer noch zuviel, ich gebe es zu 😉

  4. @Pat: Man braucht nicht mehr Platz, wenn man diese Faltmethode anwendet. Und man sieht die einzelnen Teile auf Anhieb, ich finde, dass das ein großer Vorteil ist. Der Nachteil ist aber, dass diese Falterei wirklich viel Zeit in Anspruch nimmt.
    LG
    Sabienes

  5. Ich bin jetzt ein Bissel zwiegespalten und habe mir darum ein paar ihrer YT-Videos angesehen.

    Was meine Garderobe betrifft, lebe ich im Minimalismus. Er vor einem Monat habe ich mal wieder aussortiert und in meinem Schränkchen befinden sich genau 10 Kurzarmshirts, 8 Langarmshirts, 2 Blusen, ein Kleid, 5 Pullover, 3 Jacken und 6 Hosen. Plus Strümpfe und Unterwäsche. Alles fein säuberlich gestapelt und auf einem Blick zu sehen. Da greife ich auch mal im Stapel nach unten oder in die Mitte, um ein bestimmtes Kleidungsstück heraus zu nehmen. Hand dazwischen, und alles darüber bleibt schön ordentlich. 😉

    Sollte ich die o.g. Falttechnik anwenden, müßte ich die Garderobe in 2 Reihen hintereinander anordnen und würde sicherlich nur aus der forderen Reihen auswählen. Und da beißt sich bei mir der Hund in den Schwanz.

    Meine gefühlten 1.000 Bücher sind nach Kategorien geordnet und auch in der Küche herrscht ein bestimmtes System. Man sollte schon meinen, dass niemand die Gewürze zwischen die Töpfe und Pfannen räumt. 😀
    Aber wer weiß das schon.

    Der Grundgedanke hinter ihren Systemen liegt wohl in der Tatsache, dass in Japan die Wohnungen sehr klein sind und die Dinge des Lebens platzsparend wie möglich aufbewahrt werden müssen, ohne im Chaos zu versinken.

    Gut finde ich aber, dass ihr Buch auch in anderen Ländern Absatz findet und Nachahmvideos produziert werden. So kann man sich die eine oder andere Idee abschauen, sollte man was ändern wollen … soweit es möglich ist.

    Liebe Grüße
    Elli 🙂

  6. @Ellen: Ich sehe schon, du brauchst dieses Buch nicht.
    Ich bin auch nicht der Meinung, dass diese Methode eins zu eins von jedem übernommen werden kann. Zumal die Marie Kondo als Person vielleicht auch ein bisschen schwierig ist. Aber es geht um den Impuls. Mit weniger Zeug zurecht zu kommen, als bisher.
    LG
    Sabienes

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