Viagra für Frauen – Pink statt Blau! Haben wir das nötig?

Viagra für Frauen – Pink statt Blau! Haben wir das nötig?

Zuletzt aktualisiert am 2. Oktober 2018

Viagra für Frauen
Pink statt Blau

Heute vor genau 15 Jahren wurde Viagra als Mittel gegen Erektionsstörungen in Europa eingeführt. 
Ich weiß nicht, in welchem Umfang sich seither unter den Anwendern eine bittere Erkenntnis breit gemacht hat. Aber vielleicht hat sich doch mancher Mann gefragt, was ihm diese kleine, blaue Pille denn nun nutzen soll, wenn seine Holde allnächtlich unter gewissen Kopfschmerzen leidet.
Aber wenn man der Pharmazie Glauben schenken darf, ist nun Schluss mit dem Verdruss. Denn es gibt jetzt endlich auch ein Viagra für Frauen!

Viagra für Frauen

Dieses „Viagra für Frauen“, das nun unter dem Namen Addyi auf dem Markt kommen wird, hat seinem amerikanischen Hersteller Sprout Pharmaceuticals einiges an Kopfzerbrechen bereitet. Eigentlich sollte ja mit dem Wirkstoff Flibanserin ein neues Antidepressivum entwickelt werden. Die weiblichen Testpersonen merkten alledings kaum eine Stimmungsaufhellung, berichteten aber von einer vermehrten sexuellen Stimulation. Um diese Erkenntnis zu verwerten, musste man schnell eine neue Erkrankung erfinden. Diese heißt nun HSDD, also „Hypoactive Sexual Desire Disorder“, mit dem man ein unerwünschtes Verhalten, nämlich die Unlust der Frau, endlich in eine pathologische Schublade stecken kann. Denn angeblich hätte laut einer Erhebung die durchschnittliche Frau lediglich 2,7 sexuell befriedigende Erlebnisse im Monat, nach Einnahme dieses Medikaments konnte dies um kolossale 15 Prozent gesteigert werden.
Nun hatte man also das Problem für die Lösung, ein Viagra für Frauen! Und statt einer blauen Pille ist diese nun in einem feminen Pink gehalten.

Risiken und Nebenwirkungen

Allerdings müssen die Damen mit unangenehmen Nebenwirkungen rechnen. Das sogenannte Viagra für Frauen (eine Bezeichnung, die von Grund auf verkehrt ist) kann zu Schwindel, Übelkeit, Schläfrigkeit, Erschöpfung, Schlaflosigkeit, Mundtrockenheit und Angstgefühlen führen. Besonders gilt dies, wenn man die pinke Pille gemeinsam mit Alkohol oder anderen Medikamenten einnimmt. Eine lückenlose Betreuung durch den verschreibenden Arzt ist angeraten.
Wie sich das in der Praxis dann gestaltet, möchte ich gar nicht wissen.

Brauchen wir die pinke Pille?

Wir Frauen in den besten Jahren brauchen diese pinke Pille nicht, denn eine Medikamentation mit Addyi ist nur für Frauen vor der Menopause vorgesehen. (Weil Frauen in den besten Jahren keinen Sex mehr haben?)
Wir Frauen in den besten Jahren brauchen diese pinke Pille sowieso nicht, weil wir nämlich klug sind und rechnen können!
Dieses auf die Glückshormone Serontonin und Dopamin wirkende Mittel muss anders als das tatsächliche Viagra täglich eingenommen werden und nicht erst „bei Bedarf“. Eine Monatspackung Addyi wird 400 USDollar kosten, das sind umgerechnet etwa 354 Euro.

Jetzt rechnen wir mal:

Für 354 Euro kann man sich eine prima Haushaltshilfe leisten, einen Babysitter, ein Essen außer Haus, eine Paartherapie und eine Packung Aspirin. Wenn dann noch das After Shave vom Partner stimmt, wären schon mal die gröbsten Abtörner im Bett eliminiert.

Dadurch haben wir mehr Spaß und weniger Nebenwirkungen und können auch auf den Onkel Doktor verzichten, der bei uns auf der Bettkante sitzen muss, um die Nebenwirkungen zu protokollisieren.

Die in den Medien kursierende Bezeichnung „Viagra für Frauen“ geht sehr salopp davon aus, dass die Erektionsprobleme beim Mann die gleichen Ursachen hätten, wie sexuelle Unlust (oder HSDD) bei Frauen. Dabei verwechselt man Äpfel mit Birnen. Denn auch, wenn ein Mann mit Viagra wieder eine Erektion haben kann, könnte auch er unter HSDD leiden.
Und wahrscheinlich würde ihm in diesem Fall Addyi genauso wenig helfen, wie seiner Partnerin.

Und nun kommt die traditionelle Frage an meine Leserinnen:
Was haltet ihr von diesem Viagra für Frauen?

 
Foto: Viagra für Frauen – Pink statt Blau! Haben wir das nötig? ©frau-sabienes.de
Text: Viagra für Frauen – Pink statt Blau! Haben wir das nötig? ©frau-sabienes.de
Zusammenfassung:
Viagra für Frauen - Pink statt Blau! Haben wir das nötig?
Thema
Viagra für Frauen - Pink statt Blau! Haben wir das nötig?
Beschreibung
Unter dem Markennamen Addyi kommt nun ein Viagra für Frauen auf den Markt, dass die sexuelle Lust von Frauen steigern soll
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11 thoughts on “Viagra für Frauen – Pink statt Blau! Haben wir das nötig?

  1. Geldschneiderei, das Zeugs.
    Mit grauenhaftem Preis-Leistungs-Verhältnis.
    Ich gebe Dir Recht, dass man für 15 % mehr Lustgewinn deutlich andere Wege gehen könnte. 😉

  2. Der allerneueste Scheiß, den keiner braucht. Aber die Pharmakonzerne wollen ja schließlich nicht verarmen.

    Und wer so dumm ist und das Zeug schluckt, hat es nicht besser verdient … wobei es für diese Frauen wohl gesünder wäre, wenn sie sich den Onkel Doktor ins Bett holen und nicht nur auf der Kante hocken lassen. *lach*
    Nur der Ehemann hat dann nix davon! 🙂

  3. Oh, danke 🙂
    Hier, habe einen schönen Artikel aus 2010 gefunden, da gehts auch um das „Frauenviagra“
    http://blog.zeit.de/sex/2010/02/25/wie-geil-muss-eine-frau-sein-und-wann-darf-ein-mann-kommen/

    Überhaupt, Frau sein ist eine Krankheit. Das sollen wir jedenfalls glauben.
    http://www.aerzteblatt.de/pdf/89/34/a2815.pdf
    http://www.zeit.de/1978/26/die-krankheit-frau-zu-sein

    ich habe irgendwo noch eine pdf zum Thema Frau als Krankheit, ist glaub ich, sogar ein ganzes Buch, ist aber auf meinem alten PC, der steht sonstwo. Falls es interessiert, kann ich nochmal im Net suchen.

  4. @Rumpel: Vielen Dank für die vielen Dokumente und Links, die du mir geschickt hast. Das ist wirklich alles höchst interessant und zugleich höchst ärgerlich. Ich frage mich, warum man Frauen nicht einfach Frauen sein lassen kann und Männer nicht einfach Männer. Und manchmal hat man fast den Eindruck, dass Männer Frauen am liebsten als Männer mit Brüsten sehen würden.
    LG
    Sabiene

  5. Zitat
    Ich frage mich, warum man Frauen nicht einfach Frauen sein lassen kann und Männer nicht einfach Männer.
    Zitatende

    Nein, das geht doch nicht! Damit läßt sich kein Geld verdienen. Nur unzufriedene Menschen sind gute Kunden.
    Deshalb sollen wir unzufrieden sein, um uns all die schönen Dinge zu kaufen, die uns dann glücklich und zufrieden machen werden. Egal obs dabei um Medikamente od. sonstwas geht.
    Schon mal überlegt, was genau zu Schönheitsidealen od. was zur „Normalität“ auserkoren ist?
    Alles Dinge, die man in der Jugend mehr od. weniger ganz automatisch hat. Z. B. einen flachen Bauch, insgesamt top Figur, einen ordentlichen Sexdrang, keine Falten etc.
    Alles Dinge, die, wenn man älter wird, sich verändern. Und diese Veränderung ist das Normale.
    Aber nein, wir dürfen ja nicht so sein, wie wir sind.
    Verstehst du? Deshalb haben Frauen in den Wechseljahren z. B. die Hormonmangelkrankheit 🙂

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