Zuletzt aktualisiert am 18. Oktober 2018
Bei den Eheleuten aus der Generation meiner Eltern wurde das Finanzielle oft so gehandhabt, dass der Vater das Geld verdiente und der Mutter dann ein mehr oder weniger ausreichendes Haushaltsgeld zur Verfügung stellte.
Reichte dieser Betrag nicht aus oder standen besondere Ausgaben an, musste die Frau oft bitten und betteln und sich vor ihrem Ehemann rechtfertigen.
Eine sehr entwürdigende Konstellation, die oft mit dem Umstand einherging, dass es der Frau gar nicht möglich war (oder vom Ehemann nicht erlaubt), eigenes Geld zu verdienen, um die Haushaltskasse aufzubessern.
Heute sind die Frauen ungleich selbstständiger und selbstbewusster. Sie verdienen ihr eigenes Geld, auch wenn sie Familie haben.
Aber hat sich bei dem Umgang mit Geld wirklich so viel verändert?
Geld oder Liebe? Die Rolle der Finanzen in der Partnerschaft heute
Bei Geld hört die Freundschaft auf, sagt man. Und die Liebe manchmal auch, bzw. bekommt sie oft schon während des ersten Dates gar keine Chance. Denn wenn bei diesem ersten Treffen keine spontane Einigkeit darüber herrscht, wer bezahlt (und warum), kann es passieren, dass der Abend gelaufen ist.
Denn auch wenn über die Hälfte aller Männer darauf bestehen, die Rechnung zu übernehmen, müssen sie doch damit rechnen, dass ihre neue Flamme zu der Hälfte aller Frauen gehört, die sich an den Kosten beteiligen wollen.
Aber auch in festen Partnerschaften bietet das liebe Geld mehr Konfliktpotential, als es eigentlich sollte. Denn auch wenn heute nur noch ca. 20% aller Männer Alleinverdiener sind, verdienen die Frauen meistens wesentlich weniger, als ihre Partner. Das liegt zum einen daran, dass sie wegen der Kinder meistens keine Vollzeitjobs annehmen, aber auch – und das sollte mal gesagt werden – sie weniger verdienen, als ihre männlichen Kollegen (Angeblich sei das nur bei Prostituierten nicht der Fall).
Gemeinsame oder getrennte Konten?
Wenn um Geld gestritten wird, geht es gar nicht so sehr um große oder ganz große Anschaffungen. Eher können ein weiteres Paar Schuhe oder digitales Spielzeug das Fass zum Überlaufen bringen.
Experten raten den Paaren deswegen zu einem sogenanten Drei-Konten-Modell. Auf einem Gemeinschaftskonto landen die Gehälter und davon wird alles bezahlt, was man monatlich zum Leben braucht. Die beiden anderen Konten sind quasi je ein Taschengeldkonto für den jeweiligen Partner.
So wichtig sind Finanzen in einer Beziehung
Welche Rolle spielen nun die Finanzen in einer Beziehung?
Zu dieser Frage habe ich eine sehr aufschlussreiche Infografik gefunden:
Meine Meinung:
Meine Mutter hat – wie es damals halt üblich gewesen ist – nach meiner Geburt das Arbeiten aufgehört und war dann zeitlebens „nur noch“ Hausfrau. Dennoch hatten meine Eltern ein gemeinsames Konto, zu dem sie ganz selbstverständlich einen gleichberechtigten Zugang gehabt hat.
Und wenn ich von meiner Mutter eines gelernt habe, so ist das die feste Überzeugung, dass Paare gemeinsam ihr Geld verwalten müssen, auch wenn lediglich der Mann für das Familieneinkommen aufkommt.
Ich selbst trage lediglich einen Bruchteil zum Familieneinkommen bei. Aber es gab zwischen uns noch nie ein Kompetenzgerangel wegen unserer Finanzen.
Und auch wenn wir beide manchmal diskret die Stirn runzeln, wenn sich einer von uns irgendwas Seltsames („… was kein Mensch braucht …“) gekauft hat, haben wir bislang ein Drei-Konten-Modell noch nicht für nötig gehalten.
Es gibt wichtigere Dinge, über die man sich streiten sollte, als über Geld – oder? 😉