Nachdem die attraktive, nicht mehr ganz so junge Bea ihren Zahnarzt-Ehemann erfolgreich an eine andere Frau verscherbelt hat, kann sie dank der monatlichen Unterhaltszahlungen ihr Leben in vollen Zügen genießen.
Was ihr aber fehlt ist ein neuer Mann, den sie lieben kann und der auch sie liebt.
Ihr Plan: 1000 Männer daten, denn da wird wohl der richtige dabei sein! Und sogleich trifft sie auf den gutaussehenden und charmanten Erik.
Aber leider ist dieses Alphamännchen in ganz festen Händen.
Yvonne de Bark
Yvonne de Bark, Jahrgang 1972 ist vielen von uns als Schauspielerin in Serien wie Alarm für Cobra 11 oder Dr. Stefan Frank – Der Arzt, dem die Frauen vertrauen bekannt. Außerdem arbeitet sie als Coach und Referendin zum Thema Körpersprache, gibt Kurse in Managmenttraining und hat als Autorin bereits mehrere Bücher veröffentlicht.
Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Berlin.
Das vorliegende Buch 1001 Date ist die Fortsetzung des Romans Mann zu verschenken.
1001 Date – Meine Meinung
Auch auf die Gefahr hin, dass ihr mich nun alle der Prüderie bezichtigt: Mir hat dieses Buch nicht gefallen. Ich fand es oberflächlich und in gewisser Weise unmoralisch. Allerdings gelingt es der Autorin, trotz unzähligen Sexualkontakte ihre Protagonistin niemals obszön wirken zu lassen.
Die Story an sich ist konstruiert und hanebüchen. Der Schreibstil ist witzig und liest sich sehr leicht. Als ungefähr ab der Mitte des Buches die Frau wegen der Rechnung mit ihrem Handwerker in die Kiste springt, hätte ich das Lesen am liebsten aufgegeben. Aber dann wäre mir die Bedeutung des allerletzten Satzes verwehrt geblieben.
Und dieser eine Satz erfüllte mich mit Genugtuung und war es somit wert, gelesen zu werden.
Ihr seht, meine Meinung zu diesem Buch ist zwiegespalten. Aber kann man wegen einem einzigen Satz und einem netten Schreibstil ein Buch als lesenswert empfehlen?
Die Aufgabe von Literatur
Literatur soll ja auf der einen Seite den Leser unterhalten.
Auf der anderen Seite wünscht man sich in der Regel von einem Buch auch einen gewissen Mehrwert. Zum Beispiel wäre es schön, wenn man beim Lesen sein Wissen ein bisschen erweitern könnte oder seinen Horizont. Dabei ist es letztendlich egal, ob man nun weiß, wie die Hauptstadt von Burkina Faso heißt oder sich in einer in dem Buch angesprochenen Problematik wiederfindet.
Aber auch, wenn ein Buch „nur“ unterhalten will, so kann das durchaus in einem intelligenten, klugen Rahmen stattfinden.
Aber bis auf einen Einblick in das Wesen des Online-Datings hat mir dieses Buch in dieser Hinsicht nichts bieten können.
Dumm und sexy
Diese Aussage Beas könnte ein Schlüsselsatz für die Problematik der Hauptperson und für Frauen, die ihren Doktor (oder Ingenieur oder Staatsanwalt) auf dem Standesamt erhalten, sein.
Aber Yvonne de Bark hat es vermieden, diese Chance zu nutzen. Stattdessen wird hier eine Reduzierung auf die Sexualität propagiert, die wir eigentlich seid 1968 nicht mehr haben wollten.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, ob das Buch eine gesellschaftliche Satire sein könnte. Oder voller Ironie stecken würde.
Aber trotz einiger selbstironischer Aussagen von Bea konnte ich keine Hinweise dazu finden.
Im Prinzip ist das eine typische Girl-Meets-Boy-Story (oder besser gesagt: „Spätes-Girl-Meets-A-Lot-Of-Boys“) und manch einer würde vielleicht das „Girl“ mit „Schlampe“ ersetzen.
Eigentlich schade. Yvonne de Bark scheint eine kluge Frau zu sein und wahrscheinlich könnte sie es viel besser.
Bibliografisches:
- Titel: 1001 Date
- Autor: Yvonne de Bark
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3960790171
- Taschenbuch: 240 Seiten
- Verlag: Solibro Verlag; Auflage: 1 (3. April 2017)
- Preis Stand März 2019: 0,00 € (Kindle), 10,00 € (Taschenbuch), 13,92 € (Audiobook, gelesen von der Autorin)
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(Alle Angaben ohne Gewähr)