Als ich noch ein Kind war, galt eine Armbanduhr als etwas ganz besonderes.
Ich bekam meine erste Uhr von der guten Omi überreicht mit der Ermahnung, sie niemals zu stark aufzuziehen, weil sonst die Feder kaputt geht.
Das hat natürlich nicht geklappt.
Armbanduhren bekam man zur Firmung oder Konfirmation oder zum bestandenen Abitur geschenkt und von manchen Arbeitgebern beim Firmenjubiläum ausgehändigt.
Auf seine Uhr war man stolz und man hat gut darauf aufgepasst.
Klassische Armbanduhren
Ich besitze einige Armbanduhren, aber irgendwann haben sie mich alle genervt.
Dabei hat es mich weniger gestört, dass ich mich durch eine bestimmte Uhr von deren Stil abhängig mache. Denn ich bin sowieso der Jeans-Typ und dazu passt irgendwie ja immer alles.
Vielmehr stört es mich, dass genau dann, wenn ich eine bestimmte Uhr tragen möchte, bei dieser garantiert die Batterie leer ist.
Außerdem befinden sich in meinem Umfeld etliche Uhren: am Computer, im Auto, im Handy, die Küchenuhr und so weiter. Also brauche ich nur für die reine Zeitmessung keine Armbanduhr und trage auch keine mehr.
Als ich nun bei Ines Meyrose von ihrer Blogparade zu diesem Thema gelesen habe, musste ich gleich einmal meine Armbanduhren suchen und das war für mich eine kleine Reise in meine Vergangenheit. Denn jede Uhr hat bei mir so ihre Geschichte.
Deswegen werde ich euch heute drei meiner Armbanduhren zeigen. Wenn ihr nun teure Ausführungen der Uhrmacherkunst erwartet, dann muss ich euch bereits im Vorfeld enttäuschen.
Ich trage keinen Luxus.
Das Hochzeitsgeschenk
Dieses Exemplar von Seiko bekam ich von meinem lieben Mann zur Hochzeit geschenkt und sie ist nicht nur aus monetären Gründen meine wertvollste Uhr.
Unsere Hochzeit ist ja schon einige Zeit her und Ende der 80ziger Jahre experimentierte man gerne mit stürzenden Linien unter Missachtung eines rechten Winkels.
Außerdem kam auch bei hochwertigen Artikeln Farbe ins Spiel. Ich denke aber, man könnte diese Uhr immer noch tragen, oder?
Die Copper Rush
Ich glaube, dass man von dem Schweizer Uhrenhersteller Swatch gar nicht mehr so viel hört. Ihr damals geniales Konzept, bunte, preiswerte Uhren für ein junges Publikum anzubieten, scheitert inzwischen an genau dieser Zielgruppe.
Die Copper Rush von Swatch finde ich in ihrer Bicolor-Gestaltung nicht nur besonders schön, sondern auch noch sehr praktisch. Sie verfügt über ein automatisches Uhrwerk und man spart sich nicht nur die Batterie, sondern auch das Aufziehen (solange man ab und zu den Arm bewegt). Da das Zifferblatt halb offen ist, sieht man immer, was sich da so alles bewegt.
Leider ist das Edelstahlarmband ein bisschen unbequem, besonders im Sommer.
Die Angeberuhr
Meine erste Angeberuhr war eine nachgemachte Cartier, die ich mir aus Thailand nach Hause geschmuggelt hatte (ist längst verjährt!)
Dies ist meine zweite und ich nenne sie deswegen Angeberuhr, weil sie von weitem wirklich sehr, sehr wertvoll aussieht. Dabei ist sie von der Modefirma Esprit und das teuerste an ihr sind die Knopfzellen, die man dafür bräuchte, um sie wieder in Gang zu setzen.
Warum ich keine Uhr mit Batterien will
Manche von euch werden sich vielleicht wundern, warum ich so sehr auf den Batterien rumreite. Schließlich kostet so ein Batteriewechsel selbst beim Uhrmacher nicht die Welt. Da könnte man sich also ein paar Armbanduhren bestücken und abwechselnd tragen.
Aber Batterien, besonders diese kleinen Quecksilber-Zink-Ausführungen sind eine echte Umweltkatastrophe, selbst wenn man sie extra entsorgen lässt. Viele Geräte, mit denen ich mich täglich umgebe, brauchen Batterien: meine Computermaus, mein Wecker, die Fernbedienung usw.. Aber auf eine Armbanduhr kann ich eher verzichten, als auf andere Dinge.
Und ja, in mir steckt ein Öko …
Für mich lautet die Antwort auf die Frage, ob man klassische Armbanduhren überhaupt noch trägt: Nein!
Man kann sie zu einem modischen Statement erklären, wenn man das möchte. Aber notwendig – so wie früher – sind sie mit Sicherheit nicht mehr.