Gestern noch ein freches Selfie ins Netz gestellt und heute schon verschleiert auf dem Weg nach Syrien ins Terrorcamp. So wurde der bisherige Lebensweg von Elif Ö. in einer erschütternden Dokumentation geschildert.
Eine Recherche im Netz gab mir die traurige Gewissheit, dass sich inzwischen nicht nur Jungen, sondern auch immer mehr Mädchen der IS anschließen und das ist wirklich erschreckend.
Warum zieht es junge Menschen in die Wüste?
Immer mehr junge Menschen aus Europa zieht es in den Nahen Osten, um dort dem Anführer Abu Bakr al-Baghdadi dabei zu helfen, einen Islamischen Staat (IS) aufzubauen. Dabei requiriert sich die europäische Anhängerschaft durch sämtliche Gesellschaftschichten, Bildungsniveaus und Religionen. Im Moment schätzt man, dass sich ca. 650 angehende Terroristen von Deutschland aus auf den Weg nach Syrien gemacht haben – ca. 70 davon sind Frauen. Die meisten sind unter 25 Jahre alt, einige sogar noch minderjährig. Meistens fliegen sie nach Istanbul, um von dort auf dem Landweg über die syrische Grenze zu gelangen.
Die Frage, warum ein in Deutschland, Frankreich oder Großbritannien aufgewachsener junger Mensch sein liberales Heim inklusive Zentralheizung, Wasserversorgung und dem Supermarkt um die Ecke aufgibt, um sich den Nöten eines Guerillakampfes in der Wüste oder wüstenähnlichen Gebieten zu unterwerfen, kann man nur mutmaßen.
Übersättigung? Sinnsuche? Protest? Dummheit?
Junge Mädchen im Terrorcamp
Wenn ich schon die Motive der jungen Männer nicht verstehen kann, so sind mir die der Mädchen und jungen Frauen noch viel unbegreiflicher. Aber wahrscheinlich gehe ich hier von falschen Voraussetzungen aus.
Aber Tatsache ist, dass Frauen in einer solchen Umgebung doppelt in Gefahr sind. Denn angekommen im syrischen Nirgendwo werden ihre romantischen Träume von einem armen, aber erfüllten Leben als Räuberbraut kaum wahr werden. Berichten zufolge entledigt man sie im Terrorcamp von Pass, Geld und Handy, im Gegenzug werden sie mit Zwangsheirat und Vergewaltigung belohnt. Das Ziel ist, die Männertruppe bei Laune zu halten und möglichst viele Nachkommen für die Organisation zu produzieren.
Bekommt das Leben wirklich einen höheren Sinn, wenn man einem Führer ein Kind schenkt – weitab von Familie, gesundheitlicher Versorgung und einer nennenswerten Versorgung im (wahrscheinlichen) Fall einer Witwenschaft?
Wie kann man seine Mädchen (und Jungs) schützen?
Ich habe selber 2 Teenager großgezogen und weiß, dass man ab einem bestimmten Moment seine Kinder nur noch sehr vage schützen kann.
Natürlich sollte man immer versuchen, mit seinen Kindern zu reden – auch wenn sie 15 Jahre alt sind. Besser ist es vielleicht, sich schon vorher um sie zu kümmern. Ihnen Lebensinhalte zu schaffen, an die sie sich halten können, wenn sie nicht mehr auf einen hören. Ihnen ein Gefühl für den Unterschied zwischen Gut und Böse zu geben. Und einen gesunden Menschenverstand.
Oder …. was meint ihr?
Dies ist einmal ein Thema, was überhaupt nichts mit Wechseljahren oder Stylingtipps für Frauen in den besten Jahren zu tun hat. Aber es geht um Frauen, Mädchen, Töchter – unsere Kinder.