
Irgendwelche Gene väterlicherseits haben mich für eine Frau meiner Generation ziemlich groß wachsen lassen. Und eigentlich sollte ich mich darüber freuen. Zumindest hat mir früher jede andere (kleinere) Frau erklärt, dass das doch sooooo schön sei, wenn man so groß ist, wie ich.
Ich freute mich natürlich nicht. Denn ein Mädel, das in der Mitte der 70er Jahre zu einem Gardemaß von 1,75 Zentimeter in einer oberbayerischen Kleinstadt heranwuchs, hatte es auf dem damaligen Partnermarkt ein wenig schwer. Und mit hohen Absätzen galt man zu diesen Zeiten sogar als schwer vermittelbar.
Denn welcher junge Mann will schon zu seiner Freundin aufschauen müssen (auch wenn es ihm vielleicht sogar angeraten wäre)
Somit hatte meine Körperlänge letztendlich doch etwas Gutes: Ich habe mich nie mit hohen Absätzen herumärgern müssen!
Und mit High Heels schon gar nicht.
High Heels und Lotusfüße
Kennt ihr die Bilder von den chinesischen Frauen, denen über Jahrhunderte hinweg die Füße verbinden wurden, damit sie möglichst kleine Füße bekommen? Das war ein wahres Martyrium! Denn bereits den kleinen Mädchen wurden die Zehen gebrochen und dann in Richtung Fußsohle gebunden. Mit solch deformierten Füßen war ein normales Gehen oder Stehen ohne (männliche) Hilfe nicht möglich. (Hier gibt es einen interessanten Artikel und Fotos zu den Lotusfüßen im alten China.)
Heutzutage werden den Frauen natürlich nicht mehr die Füße verkrüpelt. Aber manche von uns zwängen sich in unbequeme, unpassende mit viel zu hohen Absätzen. Und können damit ohne männdliche Hilfe genauso schlecht gehen, wie die kleine Chinesin im vorletzten Jahrhundert.
Und solche Schuhe gehören auf den Müll!
Ein Sommer in Chucks
Mein Lieblingsoutfit in den 70er Jahren waren Jeans und Chucks und falls du eine Fashion-Bloggerin bist, rege dich nun bitte nicht auf. Das war damals nämlich ziemlich en Vogue, falls man nicht zu der Disco-Fraktion gehören wollte. 1977 habe ich einen ganzen heißen Sommer in Chucks verbracht und landete dann im Herbst bei der Fußpflege.
Heute weiß ich: auch diese Schuhe gehören auf den Müll, solange sie kein ordentliches Fußbett und eine Belüftung haben!
Auch diese Schuhe gehören auf den Müll
Und wo wir gerade beim Wegschmeißen sind:
- Birkenstocks sind ganz schlechte Schuhe, weil man mit der Zeit das Korkbett niederlatscht. Ganz besonders schlecht sind natürlich die Billigkopien, aber die Originale lehne ich auch ab, weil ich von dieser Firma schon viel schlechtes gehört habe.
- Das gleiche gilt für Trekkingsandalen, solange man nicht durch einen Wildbach waten muss.
- Ballerinas sehen bei jungen Mädchen süß aus, bei erwachsenen Frauen finde ich sie schrecklich. Außerdem versaut man sich mit ihnen die Körperhaltung, denn ein bisschen Absatz braucht jeder Fuß, so lange er nicht barfuß herumlaufen darf.
- Crocs sind wunderbar bequeme Schuhe, aber sie glänzen nicht unbedingt durch Schönheit. Wenn man sie unbedingt außer Haus tragen möchte, sollte man zur Kellnerin oder Krankenschwester umschulen.
- Mit Schuhen, die eine Absatzhöhe von über fünf Zenitmetern aufweisen, kann man nicht mehr davonrennen und als Waffe sind sie auch eher suboptimal.
- Alle Schuhe, die nicht nur „vernünftig“ und bequem sind, sondern auch noch so aussehen, sollten nicht mehr produziert werden dürfen. Es wird doch wohl möglich sein, einen schicken Schuh zu kreiern, in dem man trotzdem auch langfristig über Kopfsteinpflaster laufen kann.
- Springerstiefel für Zivilpersonen gehören von Haus aus auf den Müll.
- Schlechte, unbequeme, blöde Schuhe eignen sich nicht mal automatisch als Vorlage für das berühmte Schuhrakel.
Habe ich was vergessen? Soll ich Gummistiefel mit dazunehmen oder Flipflops?
Was meint ihr? Oder gehört ihr zu den Frauen, die in High Heels so richtig gut gehen können?
Dann verdient ihr sogar ein bisschen meine Bewunderung!