Frau Sabienes entspannt bei der Cranio-Sacral-Therapie
Ich fühle mich heute völlig entspannt, fast schon weichgespült.
Dabei war ich vor ein paar Stunden noch ein körperliches Wrack: Müde, verspannt bis in den kleinsten, unbedeutensten Muskel und ein bisschen arg gestresst. Und dies war nach den letzten Wochen voller Action, Anspannung und Arbeit schon fast ein Dauerzustand, so dass ich das nicht einmal mehr wahrgenommen habe. Gemerkt habe ich es erst, nach dem mich kundige Hände 60 Minuten lang behandelt haben.
Ich war bei einer Cranio-Sacral-Therapie.
Cranio-Sacral-Therapie? Was ist das überhaupt?
Die Cranio-Sacral-Therapie ist ein alternatives Heilverfahren, das sich aus der Osteopathie entwickelt hat und mit den Händen ausgeführt wird. Dabei bedeutet Cranio Schädel und mit Sacral ist das os sacrum – das Kreuzbein gemeint. Der Theorie zur Folge besteht zwischen der Gehirnflüssigkeit und der Rückenmarksflüssigkeit ein rhythmischer Austausch. Ist dieser gestört (zum Beispiel durch Fehlhaltung, Unfall, Operation, Stress usw.), ist das energetische Gleichgewicht im Körper gestört, was zu Schmerzen, Fehlfunktionen und verringerten Selbstheilungskräften führen kann.
Und ihr ahnt es vielleicht schon: Die Cranio-Sacral-Therapie gehört nicht unbedingt zu den anerkannten Heilmethoden in der Schulmedizin und wird auch nicht von den Krankenkassen übernommen.
Was ich mir von dieser Therapie versprochen habe
Ich hatte diese Therapieform schon vor Jahren kennengelernt, aber irgendwie aus den Augen verloren.
Trotz aller Heilerfolge hat mein Unfall von 2014 seine Spuren hinterlassen. Ich habe wahrscheinlich durch die Fehlhaltung oder Schonhaltung immernoch Rückenschmerzen und bin überhaupt nicht mehr so beweglich, wie ich eigentlich sein sollte.
Deswegen wolle ich etwas machen, was meinen Körper hilft, sich zu regenieren und ihm ein gewisses Gleichgewicht zurück bringt.
Frau Sabienes entspannt
So fand ich mich also bekleidet auf einer Behandlungsliege wieder und versuchte krampfhaft, mich zu entspannen. Der Therapeut saß derweilen am Fußende und hielt meine Füße. Ich lauschte der sphärischen Fahrstuhlmusik und musste niesen.
Und hüsteln.
Dann juckte es mich irgendwo.
Und dachte, dass ich solche Enspannungsmusik eigentlich nicht mag.
Irgendwann hielt er meine Hüften und mein Steißbein fühlte sich an, als würde es aus einem grauen Wollknäuel bestehen. Es schoss mir durch den Kopf, wie es wohl wäre, wenn Menschen mit einem Schweif herumlaufen würden, wie die Tiere. Man könnte sofort mit einem kurzen Schwanzwedeln seine Sympathie kund tun oder ihn aber steil aufstellen, wenn Gefahr droht.
Dieser Therapeut hatte fürchterlich warme Hände und verglühte dann kurz einmal meine Nieren und meinen Magen, was mir ein wenig die Luft wegnahm. Dann zog er an meiner Halswirbelsäule und machte mich etliche Zentimeter länger und zog meine Schultern samt Brustkorb auseinander und ich fühlt mich, als würde ich durch einen Bergwald laufen.
Und dann war diese Stunde plötzlich viel zu schnell vorbei.
Beim Abschlussgespräch meinte er, dass ich am Anfang eine Anspannung wie ein Flitzebogen gehabt hätte und meine Füße richtiggehend fibriert hätten. Es war ziemlich harte Arbeit für ihn, mich in die Entspannung zu bekommen.
Ich denke, er hat einen wirklich guten Job gemacht.
Warum ich das erzähle?
Eine Cranio-Sacral-Therapie ist eine Wohltat für Jedermann und Jederfrau. Aber ich habe die Beobachtung gemacht, dass Männer für sich oft sehr einfache, rudimentäre Methoden finden, um zu entspannen. Während sich zum Beispiel mein Mann entspannt ein Weißbier zum Abendbrot einschenkt, bin ich also noch am Rumrödeln und versuche, den Bauch einzuziehen (Das ist ein ganz übles Klischee, aber ich hoffe, ich wisst, was ich damit sagen will)
Frauen sind alternativen Heilmethoden gegenüber oft aufgeschlossener, weil sie auf wissenschaftliche Nachweise verzichten können, wenn das Ergebnis stimmt. Ich kann euch deswegen auch nicht mit gutem Gewissen versichern, dass nun meine Rückenmarksflüssigkeit korrekt pulsiert. Aber im Vergleich zu den letzten Tagen fühle ich mich deutlich besser und ich habe das Gefühl, dass man mir das auch ansieht.
Und ich denke, dass diese Heilmethode ein durchaus gangbarer Weg für mehr Wohlbefinden und Gesundheit sein kann.
Und vielleicht ist es genau das, wonach ihr schon immer gesucht habt.
6 thoughts on “Frau Sabienes entspannt bei der Cranio-Sacral-Therapie”
Alles ist gut, wenn’s hilft, liebe Sabine!
LG Ingrid
@Ingrid: Genau! So ist es!
LG
Sabienes
Liebe Sabine,
ich habe auch schon überlegt ob ich mich mal dieser Therapie unterziehe, da ich doch auch sehr gebeutelt bin. Manchmal mehr, manchmal mehr.
Vielen Dank für die Erinnerung.
Ein schönes Wochenende wünsche ich Dir
LG Nina
Hallo Sabine 🙂
Toll, wenn du bei der Therapie so richtig gut entspannen kannst.
Ich ging im Frühjahr 3x in so eine Therapie. Ich kann/muss leider zugeben, dass es bei mir nicht diesen gewünschten Effekt hatte. Vielleicht kann ich auch zu wenig abschalten und hinterfrage immer alles.
Liebe Grüße
Nila
@Nina: Versuche es einfach einmal. Vielleicht ist das ein Weg für dich.
LG
Sabienes
@Nila: Mir ging es bei meinen ersten Therapiesitzungen auch so. Wenn man den Therapeuten nicht gut kennt und aufpassen will, was da nun geschieht, kann man nicht so entspannen. Mit der Zeit kann man sich meistens besser fallen lassen. Aber vielleicht ist das auch nicht die richtige Therapie für dich? Es führen einfach viele Wege zum Ziel.
LG
Sabienes
Kommentare sind geschlossen.