Move and Clean – Der neue Aufräumtrend exklusiv von Frau Sabienes
Euch ist die KonMari-Methode zu versponnen? Ihr haltet Death-Cleaning für zu morbide?
Dann probiert es doch einmal mit Umzugs-Cleaning oder MOVE AND CLEAN!
Diese Herangehensweise an Minimalismus und Ausmisten ist mir kürzlich in den Sinn gekommen. Sie geht so einfach, dass – sollte ich darüber ein Buch schreiben – wahrscheinlich keine 300 Seiten zusammenbringen würde.
Es geht daran, sich beim Aufräumen oder Ausmisten vorzustellen, dass man Umzugskartons packt, weil man morgen umziehen möchte.
Meine persönliche Umzugsstatistik
Jeder von euch ist wahrscheinlich schon einmal in seinem Leben umgezogen und sei es nur vom Elternhaus aus in eine eigene Wohnung.
In Sachen Umzüge habe ich bereits eine gewisse Routine entwickelt, auch wenn es Leute gibt, die noch mehr Wohnungswechsel hinter sich haben.
Ich habe nämlich in meinem Leben bereits 13 Umzüge erlebt. Bei meinem ersten war ich erst 6 Wochen alt, mein letzter fand vor 13 Jahren statt. Ich habe dabei drei Bundesländer, bzw. Stadtstaaten (die schöne große Stadt im Norden), sieben Städte und ein Dorf bewohnt. Außerdem habe ich drei verschiedenen bayerischen Regierungsbezirken kennengelernt, die sich ja auch zum Teil so unterscheiden, als lägen sie auf verschiedenen Kontinenten.
Ich habe Umzüge mit Hilfe von Freunden genauso durchgestanden, wie mit Speditionsfirmen, die einem sogar den (vollen) Mülleimer eingepackt haben.
Also weiß ich, von was ich rede, wenn ich sage: Räumt auf, als würdet ihr morgen umziehen!
Wie funktioniert Move and Clean?
Die Herangehensweise ist so einfach, dass ich mich wundere, warum sie noch niemand anderem eingefallen ist.
Die größten Sorgenkinder eines jeden Umzugs sind ja abgesehen von Möbeln und Waschmaschinen immer:
- Bücher
- Gläser und Geschirr
- Kleinkram.
Bücher
Stellt euch also einmal mit zwei Kisten vor euer Bücherregal. Die eine Kiste symbolisiert eure Umzugskiste, die andere ist für die Bücher gedacht, mit denen ihr nicht mehr umziehen wollt.
Überlegt euch, ob ihr in eurer (gedachten) neuen Wohnung überhaupt Platz für so viele Bücher, bzw. Bücherregale haben werdet und reduziert diese einmal, um euch ein bisschen zum Wegschmeißen zu motivieren.
Bedenkt auch, dass ihr Bücher nur in kleine Kisten packen könnt, weil diese sonst zu schwer werden. Wie viele Kisten werdet ihr benötigen?
Nun nehmt ihr die Bücher einzeln in die Hand, staubt sie ab und überlegt euch, ob ihr wirklich mit ihnen umziehen möchtet. Gefällt euch das jeweilige Werk wirklich so gut, dass es mitkommen darf? Oder ist dieses Taschenbuch schon so unansehnlich, dass man sich nach einer neuen Ausgabe umschauen sollte?
Demensprechend sortiert ihr die Bücher in die Kisten ein.
Danach könnt ihr die Regalbretter auswischen und die verbleibenden Bücher wieder einordnen. Bei dieser Gelegenheit können die ganzen Druckwerke auch einmal neu sortiert werden: Nach Autor, Genre oder von mir aus auch nach Farbe.
Geschirr
Mit dem Geschirr verfahrt ihr genauso, wie mit den Büchern. Das Geschirrservice, welches nur noch aus zwei Teilen und einer Sauciere besteht, soll bestimmt nicht in die Kiste. Genauso die angeschlagenen Gläser und Tupperdosen mit ohne Deckel.
Vom Geschirr aus können wir nämlich in der Küche gleich mit anderen Haushaltsgegenständen weiter machen.
Kleinkram
Unter Kleinkram verstehe ich Dekorationsartikel und – Kleinkram halt: Werkzeuge, Schreibutensilien, Blumenvasen und so weiter.
Die verbliebenen Dekosachen dürft ihr dann in den freigewordenen Platz in eurem Bücherregal arrangieren.
Bekleidung
Bekleidung ist kein allzu großes Problem, wenn man umziehen möchte.
Bei der Methode Move and Clean könnte ich mir vorstellen, dass die gedachte neue Wohnung keinen Platz für einen größeren Kleiderschrank hat. Von diesem Gedanken aus ausgehend, fällt es einem bestimmt leichter, sich von verschiedenen Dingen zu trennen. Auf jeden Fall ist es so verständlicher, als wenn man sich laut Marie Kondo überlegt, ob einem dieser Pullover und jene Bluse noch glücklich machen.
Vorteile von Move and Clean?
Ich bin der Meinung, dass diese Herangehensweise an ein aufgeräumtes, übersichtliches, minimalistisches Zuhause viele Vorteile hat.
Denn Umzugs-Cleaning ist eher nachvollziehbarer und praxisbezogener, weil sich jeder eine solche Situation vorstellen kann. Und:
- Man lässt sich Zeit, denn ein Umzug ist einfach zeitaufwendig
- Man bleibt dran und räumt nicht einfach hier und da ein bisschen was auf
- Gleichzeitig macht man sauber, weil man ja beim Umziehen auch alles wischen muss.
- Und man schmeißt konsequenter weg und überlegt nicht stundenlang, wer was wo noch brauchen könnte.
Glaubt mir, diese Methode macht wirklich Spaß, denn ihr zieht ja gar nicht wirklich um. Ihr könnt euch nach getaner Arbeit über euer schönes Zuhause freuen. Es ist ordentlich und wie neu aus und trotzdem hängen schon alle Lampen und Bilder!
Falls ihr noch ein bisschen seelisch-moralische Unterstützung braucht, um überhaupt einmal anzufangen, empfehle ich euch die Minimalismus-Challenge. Sie hat zwar schon angefangen, aber man kann jederzeit einsteigen.
Übrigens ist mir dieses Move and Clean in einem sehr launigen Moment eingefallen. Beim Ausprobieren musste ich lachen, weil mir die Arbeit so leicht gefallen ist.
Aber ich werde wohl kein Buch schreiben – es gibt ja schon welche zum Thema Aufräumen.
6 thoughts on “Move and Clean – Der neue Aufräumtrend exklusiv von Frau Sabienes”
Geniale Idee und genialer Titel für alle, die Angst vor Gefühlen und Minimalismus haben. Denn umgezogen sind die meistens schon mal. Ich zwar erst 7 x und ich habe nur in HH und Schleswig-Holstein gewohnt, aber die meistens Umzüge lagen dabei innerhalb von wenigen Jahren und wurde alle nur mit Freunden gemacht. Die habe ich dabei sehr strapaziert …
ICH habe vor dem letzten Umzug ausgemüllt. MEIN MANN nicht. Der hatte dann keine Zeit mehr dafür. Der ganze Kellermüll ist mit um- und eingezogen … und wurde erst fünf Jahre später aussortiert. Dafür habe wir jetzt wohl einen der ordentlichsten Kellerräume, die man sich vorstellen kann. Nach einer Woche Arbeit samt neuem Bodenbelag, gestrichenen Wänden und schönen neuen Metallregalen. Da steckt eine Urlaubswoche drin und ich freue mich immer, wenn ich in den Keller gehe, dass wir die vor zehn Jahren investiert haben.
Deine Idee werde ich unbedingt im nächsten dies & das auf meinem Blog verbreiten.
Liebe Grüße
Ines
Eine großartige Idee! Obwohl ich erst vor 2 Jahren umgezogen bin, ist vor allem im Geschirrschrank schon wieder ein heilloses Chaos. Gut an Deiner Methode ist auch, dass ich mir das zeitlich so einteilen kann, wie ich es brauche. Auch beim Umzug packe ich nicht alles an einem Tag. Beim letzten hab ich 6 Wochen dafür gebraucht.
Liebe Grüße
Sabine
@Ines: Mein Mann hat auch nicht viel ausgemistet. Die Papierstapel auf seinem Schreibtisch sind komplett in der gleichen Zusammenstellung ins neue Büro gezogen worden. So langsam werden unsere Freunde auch immer älter und haben Rücken. Bei unserem letzten Umzug haben sich die Freunde unserer Jungs ein schönes Taschengeld verdienen dürfen und wir hatten alle recht viel Spaß.
Wir hatten 2 Jahre nach unserem Einzug in unser Haus einen kapitalen Wasserschaden im Keller. Und ich war sehr erstaunt, wie sich dieser Raum innerhalb der kurzen Zeit schon wieder mit Zeug gefüllt hatte. Inzwischen räume ich diesen Raum regelmäßig aus, damit sich da nicht zu viel ansammelt.
LG Sabienes
@Sabine Ingerl: 6 Wochen ist auch schon mal eine gute Zeit. In der Regel packt man erst mal die wichtigsten Dinge aus, Küche, Klamotten, Bettzeug und so. Und der Rest wird dann erstmal improvisiert.
LG Sabienes
…und wohin mit dem ganzen Zeug.?
@Ulla: Am besten sofort wegschmeißen. Wenn du lange überlegst, wer was brauchen kann, hast du schon verloren.
Bei deinem Video wird mir kalt!
😉
LG
Sabienes
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