Phytoöstrogene – Hilfe aus der Natur in den Wechseljahren

Phytoöstrogene – Hilfe aus der Natur in den Wechseljahren

phytoöstrogene
Was sind Phytoöstrogene und wie können sie uns helfen?

Begibt man sich als Frau in den besten Jahren einmal zum Frauenarzt und gebraucht dort vielleicht nur in einem Nebensatz das Wort „Hitzewallungen“, bekommt man mitunter sofort eine Hormontherapie, genauer gesagt: „Hormon-Ersatztherapie“ empfohlen.
Die Zufuhr synthetischer Hormone hat ein Für und Wider und ich werde dieses Thema einmal gesondert ansprechen. Aber wenn andere Indikationen eine solche Therapie nicht unbedingt notwendig machen, lohnt es sich wirklich, erst mal über Alternativen nachzudenken. Hier stehen an erster Stelle die sogenannten Phytoöstrogene.
Und um die soll es heute gehen.

Was sind Phytoöstrogene?

Unter Phytoöstrogenen versteht man verschiedene Pflanzenstoffe, zum Beispiel Isoflavone oder Lignane, die mit Hilfe von Darmbakterien die Bildung von Östrogen im Körper beeinflussen können. Manchmal werden sie auch ein wenig inkorrekt als Vorstufe von Östrogen bezeichnet.
Es gibt bislang nur wenige klinische Studien über diese Pflanzenstoffe, aber man konnte bereits folgende Wirkungen feststellen:

  • Hilfe bei Hitzewallungen
  • Besserung von anderen Wechseljahresbeschwerden, wie Haarausfall, trockene Haut usw.
  • Vorbeugung von Osteoporose
  • Vorbeugung von Arteriosklerose und damit vorbeugend gegen Herzinfarkt und Schlaganfall
  • Durch ihre antioxidative Wirkung eine gewissen Vorbeugung gegen Brustkrebs und anderer Krebsarten.

Allerdings solltet ihr gerade bei starken Beschwerden oder gar Erkrankungen vorher mit eurem Arzt reden. Bei hormonell bedingtem Brustkrebs sind pflanzliche Hormone eigentlich kontraindiziert.

Phytoöstrogene in der Kräutermedizin

Es heißt ja, dass gegen alles Mögliche ein Kraut gewachsen sei und tatsächlich gibt es einige (heimische und exotische) Kräuterpflanzen, die voller Phytoöstrogene stecken.
Die bekanntesten sind:

  • Traubensilberkerze
  • Mönchspfeffer
  • Rotklee
  • Salbei

Man kann diese Kräuter als Tee zubereiten oder sie als Nahrungsergänzungsmittel in Tablettenform aus der Drogerie oder Apotheke besorgen.

Für weitere Informationen kann ich euch diesen Artikel über Wechseljahresbeschwerden empfehlen, in dem auch noch mal die unterschiedlichen Beschwerden und einige wichtigen Heilpflanzen vorgestellt werden.

Phytoöstrogene in Lebensmittel

Phytoöstrogene sind auch in einigen Lebensmitteln enthalten, zum Beispiel:

  • Hülsenfrüchte
  • Hopfen
  • Leinsamen
  • Spargel
  • Haferflocken
  • Granatapfel
  • Knoblauch
  • Sojabohnen

Man vermutet, dass der Umstand, dass Asiatinnen seltener mit Wechseljahresbeschwerden zu kämpfen haben, damit zusammen hängt, dass sie sehr viel Sojaprodukte verzehren. Allerdings vertragen viele Frauen im Westen kein Soja. Aber es gibt ja wirklich genügend heimische Alternativen unter denen jede Frau selbst ausprobieren kann, was ihr hilft und was ihr gut tut.

Und wenn ihr euch nun eine Linsensuppe kocht und dazu ein Weißbier einschenkt, dürft ihr mich gerne zum Essen einladen – ich bringe dann den Granatapfel mit.

Meine Meinung:

Ich hatte mir zu Beginn der Wechseljahre vorgenommen, es so lange wie es geht ohne künstliche Hormone zu probieren – und habe nie eine solche Therapie gebraucht. Am Anfang nahm ich Tabletten mit Rotklee aus der Drogerie, später wechselte ich zu einem Produkt aus Traubensilberkerze (das Produkt heißt Remifemin, falls es euch interessiert), was mir super gegen Hitzewallungen geholfen hat.
Inzwischen habe ich kaum noch Probleme und bin ganz froh, dass ich es ohne Hormone geschafft habe.

Foto: Was sind Phytoöstrogene und wie können sie uns helfen? ©frau-sabienes.de
Text: Phytoöstrogene – Hilfe aus der Natur in den Wechseljahren ©frau-sabienes.de

6 thoughts on “Phytoöstrogene – Hilfe aus der Natur in den Wechseljahren

  1. Das Allerwichtigste ist, die Wechseljahre nicht als Krankheit anzusehen, sondern als das, was sie nunmal sind: Eine altersbedingte Veränderung des Körpers. Fast so ähnlich wie die Pubertät. Eigentlich ist es die 2. Pubertät!
    Je schlimmer man das ganze findet, desto schlimmer empfindet man diese Umstellung.
    Klar, es ist nicht wirklich lustig, wenn man sich im Bett von einer Seite auf die andere dreht und verdammt nochmal nicht einschlafen kann.
    Die Stimmungsschwankungen können einen auch mächtig schlauchen.
    Na und die Hitzewallungen sind DER Kracher!
    Aber wozu aufregen? Ich kann da ja schließlich nix für, ihr alle um mich rum müsst mich ertragen, müsst da durch!
    Auch sollte man sich nicht von den Ärzten einreden lassen, man leide an der sog. Hormonmangelkrankheit.

    Pah! Ich leide nicht, ich erlebe!

  2. @Rumpel: Wechseljahre sind keine Krankheit, aber manche Frauen frusten sich in eine Krankheit hinein, weil sie auf einmal mit sich nicht mehr zurecht kommen.
    Die Einstellung macht sehr viel aus, aber manchmal braucht der Körper ein klein bisschen Hilfe.
    LG
    Sabienes

  3. Ja doch, manchmal braucht der Körper ein klein bischen Hilfe. Betonung liegt auf KLEIN.
    Bezüglich eines EInschlafproblems ist Baldrian ne gute Sache.
    Bei Trockenheit der Schleimhäute im Intimbereich helfen diverse Salben.
    Etc. usw. usf.
    Frauen frusten, jawohl! Erfolgreich wird das Frusten aber erst durch ärztliche „Hilfe“.
    Man kann alles schlechtreden.

    Oder es sich schön(reden), ähm machen.
    Schlechtreden geht doch eigentlich nur bei etwas, was wirlklich schlecht ist. Krieg z. B.
    Aber Wechseljahre? Das ist nicht wirklich schlecht, es ist eine Zeit des Umbruchs, die es, nur mal so zum Nachdenken, früher, also gaaaaaanzu früher, nicht gab. Da sind die Frauen/Menschen nämlich vorher gestorben.
    Die Menschen wurden nicht so alt wie heute.
    Von der Kaulquappe über den Frosch über sonstwas bis hin zum Mensch (und jedem andern Lebewesen): Die Lebenszeit ist nunmal begrenzt. Ist Fakt.
    Der weibliche Körper schafft es aber nur bis zu einem gewissen Alter, neues Leben zu empfangen und auszutragen.
    Hat früher auch gut geklappt, aber dann wurde der Mensch/die Frauen älter. Evolution? Eher wohl bessere Lebensbedingungen.
    Also musste der weibliche Körper reagieren. Bis zu einer gewissen Zeit Empfängnis und Austragen, dann gehts nicht mehr. Weiter leben und älter werden hingegen geht schon.

    Die Eierstöcke fahren langsam ihre Leistung bezgl. Empfängnis runter, der restliche Körper muss mitziehen.

    Das sind die Wechseljahre. Und nichts anderes.
    So rein körperlich gesehen. Und nichts anderes sind die sog. Wechseljahre. Eine körperliche Umstellung.

    Viele Frauen haben aber, meiner Meinung nach, generell ein Problem mit dem Älterwerden. Falten kommen, das Äußere Schöne entspricht nicht mehr dem präferierten Schönheitsideal. Der Jugendwahn greift. Frau kommt ins sog. „unsichtbare Alter“.
    Das zehrt, das ist nicht ohne.
    Wer sich bis dato rein durch sein Äußeres identifiziert hat, ja, der bekommt dann echte Probleme (ja wenn DAS nicht mehr da ist, mit was soll man denn sonst „glänzen“?)

    Sabiene, du schreibst
    „Frauen frusten sich in eine Krankheit hinein, weil sie auf einmal mit sich nicht mehr zurecht kommen.“
    wäre zu überlegen, warum das so ist.
    Nicht die „Schuld“ bei etwas suchen, was sowas von normal ist =Wechseljahre.
    Ach, genug palavert

  4. @Rumpel: Es gibt viele Gründe, warum es einem schlecht geht, wenn es einem doch eigentlich gut gehen könnte. Manche sind vielleicht lächerlich, andere nicht schwerwiegend. Und deswegen mache ich diesen Blog: Um einen Erfahrungsaustausch mit anderen Frauen zu ermöglichen und uns die Leichtigkeit des Seins leicht zu machen.
    LG
    Sabienes

  5. @Sabiene
    „Um einen Erfahrungsaustausch mit anderen Frauen zu ermöglichen und uns die Leichtigkeit des Seins leicht zu machen.“

    Das ist gut! Wirklich. Gerade deshalb sollte aber eine wirkliche Hinterfragung stattfinden und nicht noch und nochmal das wiedergequirrlt werden, was man zuhauf im www zu lesen bekommt.
    Beispiel das hier:

    „Man vermutet, dass der Umstand, dass Asiatinnen seltener mit Wechseljahresbeschwerden zu kämpfen haben, damit zusammen hängt, dass sie sehr viel Sojaprodukte verzehren. “

    Man vermutet. So so. Statt zu vermuten könnte man mal ein wenig nachdenken, hinterfragen, grübeln, warum das bei den Asiatinnen so ist.

    Es ist garantiert nicht wegen des üppigen Sojaverzehrs. Den futtern die Männer ja auch. Das ganze mal so locker auf die Soja zu „schieben“ ist sowas von oberflächlich.

    In Asien gilt, im Gegensatz zu Europa, das Alter was. Die „Alten“ genießen Ansehen, für die Frauen dort ist der Wechsel nicht so bedrohlich. Außerdem ticken Asiaten anders, was Gefühle zeigen angeht. Dort herrschen ganz andere „Regeln“ als hier bei uns. Dort wird viel an Gefühlwallungen unterdrückt, dort schickt es sich teilweise halt nicht, Gefühle zu zeigen. Echte Gefühle zu zeigen. Das machen viele allein im stillen Kämmerlein mit sich selbst aus. Man redet nicht drüber.

    Asiatinnen sind per se kpl. anders gestrickt als die Frauen in Europa. Das sollte auch in die Überlegungen, in den Erfahrungsaustausch mit einfließen.

    Ich hoffe, sehr, mein jetziger Kommentar erscheint. Im Sinne des von dir genannten Erfahrungsaustauschs.
    Auch wenn das, was ich schreibe, fernab von rosaplüsch ist.
    Wir Frauen brauchen kein rosaplüsch. Auch wenn sich viele selbst gerne in die rosaplüsch-Ecke stellen.

    Einen lieben Gruß sendet
    Rumpel

  6. @rumpel: Rosaplüsch! Lustige Metapher.
    Vielleicht hilft Soja, vielleicht nicht. Es gibt etliche Mediziner, die jeweils die eine oder andere Meinung vertreten. Vielleicht nehmen sich die Asiatinnen aber auch besser zusammen. Rosaplüsch ist in Asien aber auch nicht mehr alles.
    Danke für deinen Beitrag!
    LG
    Sabienes

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